Hört sich so eigentlich vertonte Lebensfreude an? Scheinbar schon, denn auch auf dem neuen Album der kanadischen Folkpopper gibt es wieder – je nach Sichtweise ansteckenden oder enervierenden – Feelgood-Folkpop in Reinkultur. Dabei sollte doch eigentlich alles anders werden. Denn erklärtes Ziel von Joel Gibb und seiner Musikantenschar, auf dem neuen Album eine Art Back-To-The-Roots-Landei-Szenario zu feiern, und eine Zeit zu zelebrieren, in der weniger noch mehr war. Das geht dann sogar so weit, dass – neben eigenen Stücken – auch die Musikhistorie bemüht wird und einige Coverversionen den Weg ins Oeuvre finden. So richtig simpel und zurückhaltend wird das allerdings am Ende nicht wirklich – was angesichts dessen, dass Gibb & Co. zehn Jahre an diesem Album werkelten und dabei die Crème der kanadischen Songwriter-Szene involvierten, auch kein Wunder nimmt. In der aktuellen Bio ist da von einer „revisionistischen Vergangenheitsbewältigung“ die Rede – und das trifft die Sache denn auch schon eher: „Home On Native Land“ ist eine Sicht auf die Historie, wie sie gewesen wäre, wenn die Hidden Cameras das Sagen gehabt hätten. Punkt.
„Home On Native Land“ von The Hidden Cameras erscheint auf Outside Music/H’art.