Der Geiger Harald Haugaard und die Sängerin Helene Blum zählen zu den bedeutendsten Folk-Künstlern ihrer dänischen Heimat. Zusammen mit einer All-Skandinavischen Akustik-Band kreierten sie den nun in Form eines Konzertmitschnittes vorliegenden Weihnachts-Lieder-Reigen „Julerosen“ als eine Art musikalischer Winterreise durch die skandinavische Heimat. Es gibt einen Mix jazzig aufgefasster, leichtfüßiger Folk-Songs, die indes – nicht zuletzt aufgrund der Instrumentierung mit Fiedeln, Flöten, Cello und Piano – deutlich näher an der Folklore als am heutzutage angesagten Folkpop sind. Auch der Umstand, dass das Material in skandinavischen Dialekten vorgetragen wird und sich musikalisch von jeglichen Americana-Assoziationen fernhält, trägt entscheidend zur Ausrichtung der Scheibe dar. Was auch noch erwähnt werden sollte, ist der Umstand, dass das Material auch keinerlei typische Weihnachtssentimentalitäten enthält (mal abgesehen von den zugrundeliegenden Weihnachts-Geschichten, die aber aufgrund der Sprachbarriere nun wirklich zweitrangig erscheinen). Was sich indes dem Werk vorwerfen ließe ist die technisch zwar perfekt inszenierte, aber vortragstechnisch ein wenig blasse (um nicht zu sagen sterile) Art der Präsentation. Fast hätte man sich hier gewünscht, die Musiker wären nicht so technisch brillant.
„Julerosen“ von Helene Blum & Harald Haugaard erscheint auf Westpark/Indigo.
