Zunächst mal scheint es, als wolle Big Daddy Wilson einfach eine Hommage an die großen Vorreiter des City Blues entfachen und setzt eine Reihe klassischer Blues Nummern auf. Schnell jedoch kommt er dann von dieser Linie ab und liefert im Folgenden einen Rundumschlag in Sachen Southern Soul – mit Anleihen bei Gospel, Pop und (unnötigerweise) Pop-Reggae. Ein paar akustische Folkmomente finden auch den Weg in die Melange. Er selbst nennt dieses ja treffenderweise „Neckbone Stew“ und schwört auf die verschiedenen Gewürze, die einen guten Eintopf nun mal auszeichnen – scheint sich aber am Ende dann stilistisch doch gelegentlich zu verzetteln. Vielleicht sind wir ja einfach von der letzten Stones-Scheibe verwöhnt – aber eine geradere Linie in Sachen Blues hätte dieser Scheibe tatsächlich eher genutzt als geschadet%3B denn je mehr sich BDW vom Blues entfernt, desto unglaubwürdiger wird er hier.
„Neckbone Stew“ von Big Daddy Wilson erscheint auf Ruf/In-Akustik.