Rich Hopkins gehört zu jener – eher seltenen – Gattung von Musikern, die sich zwar einerseits hemmungslos zu ihren Vorlieben bekennen, andererseits aber auch erkannt haben, dass es nicht schaden kann, über den musikalischen Tellerrand hinauszublicken. Manchmal tut er das überraschend radikal (wir erinnern uns an „Devolver“) und manchmal eher zurückhaltend. Auf dem neuen Album gibt es dieses Mal aber – neben klassischen Hopkins-Gitarrenorgien – einige Sachen zu hören, die Hopkins & Co. bislang noch nicht probiert haben.
So präsentiert er sich auf dem Opener als Geschichtenerzähler im wörtlichen Sinne (erzählt also die Story des Songs, anstatt sie zu singen), leistet sich ein eigenartiges, aber gelungenes Rap-Experiment (mit Tucsons Cesar Aguirre als Gaststar), überlässt seiner Lebensgefährtin Lisa Novak auch mal die Lead Vocals oder präsentiert ein fast abstraktes Instrumental mit der akustischen Gitarre, das näher am Kraut- als am Wüstenrock entlangschrammelt. Egal, wie man das nun finden mag: Auf diese Weise wird es natürlich auch auf der ungefähr 30. Scheibe, auf der der Meister werkelt, nicht langweilig. Und ganz mal davon abgesehen sind seine Experimente dieses Mal zum Teil sogar überzeugender und unterhaltsamer geraten, als sein – gewiss nicht schlechtes – Standard-Angebot in Sachen Wüstenrock.
„My Way Or The Highway“ von Rich Hopkins And The Luminarios erscheint auf Blue Rose/Soulfood.
