Jetzt hat er es schon wieder getan: Nachdem Stephin Merrit mit „69 Songs“ eigentlich schon sein episches Magnum Opus abgeliefert hat, macht er sich zu seinem 50. Geburtstag nun sein sicherlich schönstes Geschenk gleich selbst. Auf dem nun vorliegenden Album widmet er jedem seiner Lebensjahre einen eigenen Song und präsentiert sich so als sein eigener Chronist. Dabei gelingt es ihm, einen faszinierenden Mix musikalischer, stilistischer, persönlicher, sozialer, politischer und kultureller Referenzen zu einem – naturgemäß nicht einheitlichen, aber schlüssigen Flow miteinander zu verquicken. Dass er dabei auch einige seiner besten Songs kreierte, ehrt ihn natürlich besonders. Musikalisch wendet sich Merrit dieses Mal zunehmen konsequent – und wohl auch aus ökonomischen Erwägungen – der elektronischen Elementen zu. Das mag jetzt vielleicht nicht jedem gefallen – zu Merrits stoisch/trockenem Humor passt das aber recht gut und – abgesehen von einigen fragmentarischen Ausreißern – bleibt er sich auch aus Songwriter treu. Mal sehen, ob er doch irgendwann noch mal sein ursprüngliches Anliegen, nicht bloß 69, sondern 100 Songs in einem Projekt zu versammeln, umsetzen wird.
„50 Song Memoir“ von The Magnetic Fields erscheint auf Nonesuch Records/Warner Music.
