Während viele seiner liedermachenden Landsleute heutzutage nach den ersten musikalischen Gehversuchen mehr oder minder hemmungslos von nachdenklichen Songwritern zu beliebigen Popstars mutieren, scheint sich der Engländer Ben Marwood auf seinem dritten Album stattdessen lieber wieder auf die Grassroots zurückzubesinnen, aus denen er 2011 empor stieg. Eine längere Krankheit war wohl das auslösende Moment, was ihn zu dieser Rückbesinnung auf das Wesentliche veranlasste. Es gibt also einen schrulligen, erdigen Brit-Folkie zu bewundern, der selbst in sorgsam arrangierten, üppiger orchestrierten Momenten immer noch näher an den Billy Braggs als den James Blunts unserer Tage dran ist – auch wenn er eher nachdenklich als wütend zur Sache geht und sich gerne auch mal mit Tod und Vergänglichkeit beschäftigt. Im Wesentlichen also – so impliziert es zumindest der Titel – hat sich Ben Marwood auf dem neuen Werk also selbst gefunden.
„Get Found“ von Ben Marwood erscheint auf Xtra Mile/Indigo.