Es gibt tatsächlich Künstler, die im Alter eben stimmlich nicht nur reifer und sonorer werden – wie Cohen oder Cash -, sondern denen man den Lauf der Zeit dann auch überdeutlich anhört. Auf dem 15. Werk des Americana-Veteranen Malcolm Holcomb wird das sogar gewissermaßen unangenehm, denn der Mann singt hier, als äße er gleichzeitig einen Eintopf – inklusive schlürfen, gurgeln, schlabbern und nuscheln. Musikalisch gibt es da für Genre-Freunde nichts zu meckern – das ist halt solider, akustischer Country-Blues mit erdigem Folk-Einschlag, der auch schön ansprechend und authentisch rausgehauen wird. Der dahingesabbelte Männerschmerz Holcombes ist hingegen – aufgrund des angesprochen unappetitlichen Vortrages – allerdings dann nur schwerlich zu goutieren.
„Pretty Little Troubles“ von Malcolm Holcombe erscheint auf Gypsy Eyes Music/H’art.