In Zeiten wie diesen haben es selbst Bands, die es ernst meinen, schwer einen adäquaten Soundtrack zu unseren politisch und sozial ziemlich wirren Zeiten auf die Beine zu stellen. Franklin James Fisher und seinen beiden Kollegen ist das mit diesem Album aber durchaus gelungen. Denn schon zuvor hatte es sich das Trio schließlich auf die Fahnen geschrieben, Gospel, Punk, Soul und Kaputnik Blues in einer höchst unüblichen Manier zusammenzuführen. Dieses Mal legt man ergo einfach noch eine Schippe drauf.
Die politisch motivierten, inbrünstig vorgetragenen Nummern (bei denen man nicht immer leichten Herzens von „Songs“ sprechen möchte) sind ergo noch eine Spur abrasiver, lauter, intensiver und ruppiger geraten als jene auf dem Debütalbum. Mit einem neuen Drummer und unter tätiger Mithilfe von Produzent Adrien Utley von Portishead erschufen Algiers somit eine Art düsterer Teufels-Messe, die unter dem Eindruck von US-Wahlen und Brexit zu einem revolutionären Statement aufgebohrt wurde, das sich freimütig auf die Black Panthers und Chicano-Rebels bezieht – weil ihnen die Trumps dieser Welt dann doch zu absurd erscheinen.
„The Underside Of Power“ von Algiers erscheint auf Matador/Indigo/Beggars Group.