Das ziemlich ungelenk benannte Kollektiv Bunny (man versuche, das zu googeln) gehört zu jener Kategorie kanadischer Indie-Supergroups, die sich aus Musikern diverser anderen Bands zusammensetzen. In der Tat haben alle fünf Mitglieder ihre Finger in gleich mehreren Projekten. Das – und der Umstand, dass sie als Bunny schon seit sieben Jahren herumwerkeln, aber erst jetzt Zeit fanden, gemeinsames Material auf Konserve zu bannen – spricht für die handwerkliche Kompetenz und Umsicht, mit der die Musiker hier zu Werke gehen können. Das Ziel ist relativ einfach umschrieben: Es geht um musikalische Opulenz.
Erreicht wird diese unter anderem durch eine nicht enden wollende Zahl an musikalischen Gästen und Gast-Vokalist(inn)en und den Ansatz, das vielfältige, psychedelisch angehauchte Folkpop-Setting mittels einer klassischen Schachtel-Produktion, wie sie schon die seligen Beach Boys bemühten, in Form zu bringen. Dass es Bunny dabei gelingt, diesen charmant überbordenden, leicht spinnerten Dreampop mit dezentem Retro-Charme dann auch noch transparent genug zu halten, dass die Songs nicht verlustig gehen und das wuselige miteinander nicht zum Selbstzweck gerät, zeichnet das Projekt zusätzlich aus.
„Bunny“ von Bunny erscheint auf Tin Angel/Indigo.