Hat man ja auch nicht alle Tage: Im Alter von 15 erkrankte die russische Pianistin Eleonora Zaripova an Leukämie, reiste nach Berlin, um sich an der Charité behandeln zu lassen und entdeckte dabei die heilende Kraft der Musik und entschloss, sich – nachdem sie dann tatsächlich kuriert war – als Musikerin ihr Glück zu versuchen. Freilich nicht als klassische Pianistin, sondern indem sie gleich ein eigenes Genre erfand: Basierend auf Trip-Hop, New Wave, Shoegazing und E-Pop entwickelte sie eine eigenständige Melange mit einer bewusst kühlen (bzw. coolen) Klang-Ästhetik. Zudem überrascht sie als Songwriterin und Interpretin mit einem recht anspruchsvollen Ansatz, der mit komplexen Songstrukturen und arrangementstechnischen Haken und Ösen immer wieder für Aufhorchen sorgt – freilich ohne den Pop-Faktor oder die Club-tauglichkeit ganz aus den Augen zu verlieren. Obwohl das Ganze naturgemäß eher melancholisch und düster angelegt ist, versinkt es dennoch nie in der Depressivität sondern bietet – ganz im Gegenteil – stets eine kämpferische bzw. zumindest aber stoische Note.
„The Ghost“ von Eleonora erscheint auf Optical/H’art.