In seiner Heimat Kanada sorgte der eigenwillige Songwriter Jasper Sloan Yip mit seinen beiden Veröffentlichung – dem Solo-Album „Every Day And All At Once“ und dem mit einer sechsköpfigen Band eingespielten Nachfolgealbum „Foxtrot“ – bereits hinreichend für Furore. Sein drittes Album „Post Meridian“ erscheint nun auch offiziell bei uns. Hier schlägt Yip erneut eine neue Richtung ein und widmet sich unter der Regie von Produzent John Mahan, der zuletzt Dan Mangan zu einer neuen Stoßrichtung verhalf, dem opulent/plüschig aufgedröselten Song-Drama. Das von Yip selbst so bezeichnete musikalische Selbstportrait überzeugt dabei als Sammlung düster dräuender Meditationen zum Thema Verlust. Dabei arbeitet Yip mit einer bewusst eingesetzten Dynamik, die die meisten Songs vom leisen Flüstern zum emotional aufgebauschten Orkan führt. Dabei betonen die dramatischen Arrangements die große Ernsthaftigkeit und Melancholie der Themen – wodurch die Sache nicht wirklich von heiterer Gelassenheit getragen wird. Das ist also ein Album, für das man sich als Hörer Zeit und Muße nehmen sollte.
„Post Meridian“ von Jasper Sloan Yip erscheint auf Afterlife Music/Membran.