„Ich weiß was“, haben Niko Stegmüller und seine Jungs vermutlich ausgerufen, als sie zusammen saßen und überlegten, was sie nach der Schule machen sollten, „wir gründen eine Band und machen Rockmusik mit deutschen Texten.“ Macht ja auch Sinn, wenn man aus Mannheim kommt und keinen Kontakt zu Xavier Naidoo, dafür aber zu Silbermond oder Luxuslärm hat, für die man Support spielt (und dann sogar für Udo Lindenberg). Freilich klingt das Ergebnis dann auch so, wie man sich das unter diesen Umständen vorstellt. Das meint: Auf technischer Ebene makellos inszeniert, mit jugendlicher Frische und Energie ordentlich druckvoll dargeboten, inhaltlich der neuen deutschen Beliebigkeit verpflichtet und ohne jede erkennbare Identität und musikalisch so austariert, dass sich niemand ausgeschlossen, aber auch nicht wirklich zwingend angesprochen fühlt. Keine Frage: Für eine junge Band aus Mannheim, die nach dem Erfolg schielt, ist das auch genau das richtige Konzept und mit dem richtigen Marketing sollte das schon klappen mit dem Erfolg. Das gute an diesem Konzept ist nämlich, dass man sich überhaupt nicht für die Musik von Memo an Miller interessieren muss, um sie konsumieren zu können.
„Neues Glück“ von Memo an Miller erscheint auf Department/Warner Music.