Im letzten Jahr gab es eine EP namens „Love Chambers“, die neugierig auf das schwedische Duo Grapell machte. Denn hier gab es – jenseits von Skandenamericana oder E-Pop – klassische, organische Soul-Pop-Songs in einem dezent angedeuteten Retro-Setting – aber nicht ohne zeitgemäßen Produktions-Mehrwert. Auf dem Debüt-Album setzten Emil Erstrand und Nils Nygårdh noch mal eins drauf und setzten endgültig auf orchestral angerichteten, bluesig/souligen Torch Song Pop – inklusive Gospel-Aspekten, Saxophon-Soli, Orgel und Falsett-Gesang – und sogar mehr oder minder deutlicher Prince-Hommagen. Das funktioniert nicht nur deswegen sehr gut, weil es Grapell verstehen, ordentliche Instant-Klassiker in diesem Setting aus dem Hut zu zaubern – und sich hierbei erstaunlich viel Zeit für musikalische Details nehmen – sondern vor allen Dingen deswegen, weil man Musik in dieser Art aus Skandinavien niemals erwartet hätte.
„Crier“ von Grapell erscheint auf Popup/Soulfood.