Angst haben die Schweizer Dead Brothers allenfalls vor der Langeweile – denn: „In der Schweiz, wo wir herkommen, passiert nie etwas.“ Diesen legendären Satz sprachen die Herren dereinst bei ihrem Auftritt auf dem Orange Blossom Festival. Das ist auch der Grund, warum die Dead Brothers sich auch auf ihrem siebten Album wieder weit über alle möglichen Tellerränder hinaus lehnen – seien sie musikalischer, sprachlicher, stilistischer, regionaler oder konzeptioneller Natur. Serge Gainsbourg, Robert Walser, Marcus Aurelius Littler, archaische Schweizer Folklore, verdrehten Stolper-Blues- und Americana-Folk-Elemente, angeschrägte Psychedelia, Volksmusik, Rockmusik, Chansons und Weill’sche Dramatik flechten die toten Brüder mit – nun ja nicht gerade leichter, aber furchtloser – Hand zu einer multilingualen, multikulturellen und multinationalen Melange, die selbst in der kontemporären Schrat-Szene wahrlich ihres Gleichen sucht.
„Angst“ von The Dead Brothers erscheint auf Voodoo Rhythm/Cargo.