Ausnahmsweise ist Johannes Falk mal kein Newcomer – auch wenn sich die Musik auf seinem dritten Album nahtlos einreiht in die Phalanx der Veröffentlichungen seiner jüngeren Kollegen, die das beackern, was man gemeinhin als Deutschpop bezeichnet – jene Art deutschsprachiger Popmusik auf Singer-/Songwriter-Basis, die laute Töne und musikalische Extreme vermeidet und nicht unbedingt auf angelsächsische Vorbilder schielt. Als gewesener Rockmusiker weiß Falk aber, was man musikalisch alles aus diesem Setting rausholen kann und gefällt in diesem Sinne mit einem eher druckvollen Ansatz, der aber nicht durch Rock-Elemente, sondern durch rhythmische Impulse und phantasievolle Arrangements überzeugt. Als Dichter indes macht Falk den gleichen Fehler wie viele seiner Kollegen: Indem er sich einzig auf seine Sichtweise konzentriert, ist der Zugang zu seinen Lyrics davon abhängig, inwiefern man sich für den Protagonisten interessiert. Und ein wenig ungelenkt agiert er auch – möchte etwa „aus großen Worten die Luft rauslassen“, versteigt sich dann aber z.B. darauf, „ein Baukran sein zu wollen“, um irgendwelche Hindernisse aus dem Weg räumen zu wollen – was dann doch ein wenig zu preiswert erscheint.
„Von Mücken & Elefanten“ von Johannes Falk erscheint auf Columbia/Sony Music.