Ryan Lee West alias Rival Consoles nimmt auf seinem neuen Album „Persona“ Bezug auf den Ingmar Bergman Film gleichen Namens und wählt somit das Thema Wahrnehmung (und Selbstfindung) als Leitmotiv her. Das ist ja schön und gut – aber angesichts dessen, dass West rein instrumental arbeitet, dann doch ein wenig theoretisch. Immerhin: Er nimmt den Gedanken, dass der Synthesizer (mittels dessen er den Kern seiner Songs verankert) als „Übersetzer für unbekannte Gefühle“ als Ausdrucksmedium so etwas wie eine philosophische Auseinandersetzung mit theoretischen Konzepten überhaupt erst möglich ist, als gegeben hin. Wie gewohnt finden Wests Elaborate dabei Platz in einer Zwischenwelt, in der elektronische Sounds und organische Vorgehensweise – irgendwie zwischen Ambient-Ambitonen und Club-Tauglichkeit als extreme Pole – eine Art improvisatorischer Synthese eingehen. Als Mittel seiner Wahl setzt er dabei ganz auf die Macht der Dynamik, indem er seine Tracks von fast verhuschten Anfängen gerne mal zu orgiastischen Orkanen aufplustert. Was das Ganze dann mit der „Persona“-Theorie verbindet, muss indes wohl jeder für sich alleine herausfinden.
„Persona“ von Rival Consoles erscheint auf Erased Tapes/Indigo.