Ween machen seit einigen Jahren nicht mehr so viel. Der gute Dean von Ween aber musiziert noch und er musiziert außergewöhnlich gut. „Rock 2“ ist sein zweites Solo-Album, was alles andere als ein Solo-Album ist, machen doch fast ein Dutzend Musiker mit, unter anderem seine Ween-Buddies. Und vor allem ist es ein hochspannendes, ein aufregendes, buntes, wirres, rundes Album. Oder in kurz: großartig.
Nicht alles hier ist einfach, manches braucht seine Zeit, benötigt ein, zwei, drei Durchläufe. Doch mit der Zeit wird tatsächlich jeder Song ziemlich super. Und das Album am Ende runder, als man es erwarten konnte. Denn Dean Ween tobt sich hier ganz schön aus, zockt sich von beswingten Las Vegas-Songs wie „The Ritz Carlton“ über fast schon Beatles-artige Melodien („Don’t Let the Moon Catch You Crying“) bis zu fuzzigen Pulp Fiction-Momenten („Fingerbangin“), schenkt uns mal sanften („Don’t Let The Moon Catch You Crying“) und mal eher kantigen Indirock („Waste Station 9“), spielt mit Funk („Someone Greased The Fatman“) und Stampf („Showstopper“), spielt gechillten Country („Pussy On My Pillow“) und instrumentalen Classic Rock („This Heart Of Palm“) oder macht auch einfach mal Lärm („Yellow Pontiac“). Und wir machen auch Lärm, Lärm für dieses Album. Kaufen bitte, anhören, immer wieder anhören, dann lieben und wieder hören. Denn: ist großartig.
„Rock 2“ von The Dean Ween Group erscheint auf Schnitzel/Indigo.