Auf seinem letzten Album wandelte der Kanadier Matt Epp auf den Spuren der großen Soundkünstler und ließ seine Songs im orchestralen Breitwand-Sound arrangieren. Obwohl seine Songs auf dem neuen Werk immer noch keineswegs asketisch daher kommen, entschlackte er seinen Ansatz hier dann doch wieder auf das notwendige Maß. Das mag damit zusammenhängen, dass die neuen Songs – für seine Verhältnisse – deutlich nachdenklicher und melancholischer geraten sind als seine bisherigen Elaborate. Nicht umsonst heißt das Werk „Shadowlands“, denn hier geht es um ein eher düsteres Portrait seiner Heimat und seiner Psyche. Das führte dazu, dass der zuletzt verstärkt vorherrschende Softrock-Einfluss dieses Mal weit weniger offensichtlich geraten ist, da sich mehr Moll-Aspekte ins Geschehen einmischen. Auf der anderen Seite gibt es die typischen Epp-Power-Hits mit druckvollen Rock-Riffs und inbrünstigem Vortrag. Dass er das neue Material übrigens in einem Nashviller Studio namens „Dark Horse“ einspielte, ist nur Zufall – passt aber irgendwie.
„Shadowlands“ von Matt Epp erscheint auf Tonetoaster/Alive.