Etwas überraschend kommt das vom langjährigen Kumpel Dave Cobb in Nashville produzierte Album des Sohns der Country-Outlaw-Legende Waylon Jennings nun als reinrassiges und vergleichsweise puristisches Country-Album daher. Sicher: Es werden die verschiedenen Spielarten des Genres genutzt – vom klassischen Torch-Song über einfühlsame Folk-Balladen und gerne und oft bis hin zum klassischen Honky Tonk – aber alle psychedelischen Spielereien, Rock-Anwandlungen oder gar Disco-Bezüge wie auf seiner vorangegangenen Giorgio-Moroder-Hommage verkneift sich der Meister dieses Mal. Da das Album dennoch viele Schattierungen dessen, was er im Angebot enthält (wenngleich aber im soliden Country-Setting verankert), nannte Jennings das Album schlicht „Shooter“. Dadurch, dass sich Jennings hier auf die Grundwerte der Country-Musik als Medium zum Transportieren von autobiographisch geprägten Geschichten beruft, gerät das ganze auch nicht zum Gimmick, so dass am Ende eine geschickt verpackte und vergleichsweise gut gelaunte Männerschmerz-Scheibe dabei herausspringt.
„Shooter“ von Shooter Jennings erscheint auf Low Country Sound.