Eigentlich liegt das Zeitalter der Supergroups ja schon lange hinter uns. Irgendwann in den 60ern und 70ern war es üblich, dass sich eigenständige Künstler oder Bandmitglieder verschiedener Acts zusammenfanden, um selbst eine Band – die Supergroup – zu gründen. Zu diesem goldenen Prinzip kehrt das Projekt Glorietta jetzt zurück. Eigentlich wollte sich Matthew Logan Vasquez mit seinem Kumpel Adrian Quesada (den er kennenlernte, weil dieser einen Verstärker bei ihm kaufen wollte) nur eine Show des Kollegen David Ramirez anschauen. Dabei hatten aber alle so viel Spaß, dass Vasquez die Idee hatte, gemeinsam eine spontane Aufnahmesession anzustoßen. Zu der gesellten sich dann noch Noah Gunderson, Kelsey Wilson (von Wild Child) und Jason Robert Blum – alles auch Songwriter in eigener Regie. Und Kumpel Nathaniel Rateliff schaute auch noch mit zwei seiner Musiker vorbei. Und dann warfen alle ihre Pfunde in die Waagschale und wucherten damit um die Wette.
Das Ergebnis ist dann eine der zweifelsohne brillantesten, klassischen Old-School-Rockscheiben des Jahres. Stilistisch vollkommen unberechenbar, aber handwerklich virtuos pflügen die Beteiligten hier mit einer Begeisterung durch ihre Sammlung grandioser, zeitloser Songs zwischen Roots-, Folk-, Soul-, und Schweinerock, die geradezu ansteckend ist. Kaum zu glauben: Das war mal als lockere Session angedacht – geriet aber tatsächlich zu einer soliden Sammlung von Genre-Hits, die an die großen Zeiten dieser Art von Musik erinnern. Besser hätte man das kaum hinbekommen können.
„Glorietta“ von Glorietta erscheint auf Bread And Butter/Alive.