Gemeinhin gelten die irischen Eskies als Folkpop-Band. Auf diesem zweiten Album sprengt die Band aus Dublin das Format dann aber nach allen Kräften. Nicht, indem sie noch wilder oder laute agieren als auf dem Debüt (was kaum möglich wäre), sondern indem sie besonders liberal über den musikalischen Tellerrand hinausblicken und ihre Songs mit Gypsy-, Klezmer-, Balkan-, Soul-, Swing-, Ska- und Punk-Elementen anreichern, dass es eine reine Freude ist. Vom irischen Folk halten sie sich hingegen bewusst ganz fern. Elaboriert angerichtete Herrenchöre und eine Brass-Section, die das Ganze zuweilen auf Big Band Niveau anlüpft, sorgen des Weiteren für Aufhorchen. Das Alles wird dann schön unstet und nickelig gegen den Strich gebürstet, damit auch bloß kein Zweifel an der Aufrichtigkeit des Tuns entsteht. Nein – Folkpop ist das nun wirklich keiner mehr.
„And Don’t Spare The Horses“ von The Eskies erscheint auf Parochial Dancehall/H’art.
