Über eine Support-Tour für Christine & The Queens ist Flavien Berger weiland zu Ruhm und Ehren gekommen. Nach dem noch recht eklektischen Album „Léviathan“ veröffentlicht er nun das Nachfolgewerk „Contre-Temps“, auf dem er sich als klassischer, französischer Chansonnier – durchaus in der Tradition seiner Kollegen Serge Gainsbourg und Benjamin Biolay, aber auf einer bewusst zeitgemäßen Ebene angesiedelt – präsentiert. Im Prinzip hat sich Berger dabei für eine poppige Zielrichtung entschieden, die sich in locker-flockigen Pop-Chansons mit dezidiert europäischem Flair und atmosphärischen, flächig angelegten Ambient-Balladen äußert. Dabei reichert Berger sein von skurrilem Humor geprägtes Material gerne mit Elementen an, die er wohl bei seinen Arbeiten als Film-Komponist aufgegriffen hat. Das passt ganz gut, denn Berger bezeichnet sein Werk als „Science Fiction Musik“ – was sich unter anderem auf seine Themen, aber auch auf den spacigen Soundmix bezieht, mit dem er seine Arrangements verziert. Letztlich bietet Berger so angenehm temperierten, leicht schrägen Franco-Pop, der sich von den ursprünglichen Wurzeln des Chanson-Genres indes vollkommen gelöst hat.
„Contre-Temps“ von Flavien Berger erscheint auf Columbia/Sony Music.