Auf seinem Debütalbum macht Joey Dosik aus Los Angeles deutlich, dass er wohl zur falschen Zeit am falschen Ort im falschen Körper lebt. Denn der weiße Dosik hat sich schlicht und ergreifend dem klassischen, schwarzen 70s Soul verschrieben. Mit durchaus jazziger Sentimentalität besticht Dosik vor allen Dingen mit seinem Gesang – weswegen der Titel des Albums nicht ganz untreffend gewählt ist, denn um diese „innere Stimme“ geht es Dosik. Und um das Ganze trefflich im Stile der Altvorderen in Szene zu setzen, verpflichtete er eine ganze Riege ausgeschlafener Profis wie Arrangeur Miguel Atwood Ferguson, der für die klassischen Streicherarrangements verantwortlich zeichnete oder Produzent Mocky. Das Ergebnis ist eine klassische, orchestrale Soul-Scheibe, die aber keineswegs als reine Retro-Emulation verstanden werden möchte, sondern die sich eher durch eine zeitlose Qualität auszeichnet, auf der die Möglichkeiten moderner Aufnahmetechniken durchaus gewinnbringend eingesetzt werden, ohne den organischen Charme der Sache zu stören. Kein Wunder, dass Quincy Jones zu seinen Fans gehört.
„Inside Voice“ von Joey Dosik erscheint auf Secretly Canadian/Cargo.