Auf ihrem neuen Album spiegeln sich die turbulenten Zeiten, in denen sowohl wir alle, wie natürlich auf persönlicher Ebene auch Rebekka Bakken leben, insofern wider, als dass dieses wohl ihr bislang abwechslungsreichstes Werk geworden ist. Geprägt von den persönlichen Umständen, die ihr unter anderem einen neuen Gatten und ein Kind bescherten und die sie auch vom New Yorker Exil zurück ins heimische Norwegen führten, erschuf sie ein Album, auf dem sie sich nicht für eine bestimmte Zielrichtung entschied, sondern alle möglichen Einflüsse – vom Jazz über Gospel und Soul bis hin zu einer Tom Wait’schen Rumpel-Blues-Variante alles auffährt, was ihr passend erscheint. Das führt dazu, dass dieses Album weit weniger glatt und stromlienförmig daher kommt als frühere Bakken-Arbeiten (gleich welcher Stilrichtung) und stattdessen bodenständig und erdig rüberkommt. Das verleiht ihren Songs eine Tiefe, die etwa mit einer makellosen Hochglanzproduktion keinesfalls zu erreichen gewesen wäre. Gewissermaßen ist diese Scheibe zugleich ein Schritt zurück – von der glitzernden Oberfläche – wie auch einer nach vorne – hin zum Wesentlichen.
„Things You Leave Behind“ von Rebekka Bakken erscheint auf OKeh/Sony Music.