Wieder so ein Moment, so ein Dokument, so ein Konzert – und man sagt: Da wäre ich gerne dabei gewesen. Touché Amoré spielten zum zehnjährigen Geburtstag ihre 1000ste Show. Im Regent Theater in Los Angeles, in ihrer Heimatstadt, in ausverkaufter Hütte. Legendär? Ja Mann, klar, komplett.
Satte 29 Songs zocken die Jungs, von ihrem allerersten Song („Negotiating The Charade“) über Songs vom Debüt („And Now It’s Happening In Mine“, „Cadence“) und gleich acht Nummern von „Parting The Sea Between Brightness And Me“ bis zu Sachen vom noch immer aktuellen 2016er-Brocken „Stage Four“ („Flowers and You“, „New Halloween“). Doch was sie am Ende auch spielen, die Euphorie im Publikum ist jederzeit zu spüren. Wenn die Leute singen, schreien, jubeln, wenn sie Touché Amoré gnadenlos abfeiern, wenn der Schweiß aus den Boxen tropft. So geht Live-Album. Und so gehen Live-Aufnahmen. Denn viel geschönt wurde nicht (gemixt hat Converge-Gitarrist Kurt Ballou), das Ganze klingt roh und schroff, mit kleinen Fehlern hier und da und deshalb extra-authentisch.
Zwischen den Liedern, diesen wüsten, wilden Post-Hardcore-Brechern, diesen emotionalen Hymen, spricht immer mal wieder die Band, bedankt sich die Band und am Ende machen auch noch La Dispute-Sänger Jordan Dreyer (bei „I’ll Get My Just Deserve“ und „I’ll Deserve Just That“ von der gemeinsamen Split „Searching For A Pulse/The Worth Of The World“) und Self Defense Family (bei den beiden gemeinsam Songs „Circa 95“ und „Low Beams“ von der „Self Love“-Single) mit – und den Moment, das Dokument, das Konzert noch legendärer. Überragendes Album.
„10 Years / 1000 Shows at The Regent Theater“ von Touché Amoré erscheint auf Epitaph/Indigo.
