Also das, was das neue Solo-Album von Steve Kilbey auszeichnet (und es beispielsweise von seinen Arbeiten mit der Mutterband The Church unterscheidet), ist eine dezidiert romantische Note, denn Kilbey beschäftigt sich auf Solo-Werk Nr. 21 mit verschiedenen Aspekten seiner Heimatstadt Sydney. Tatsächlich ist „Sydney Rococo“ – wie der Titel schon vermuten ließ – ein unverblümter, plüschiger Liebesbrief an die australische Metropole. Musikalisch bleibt sich Kilbey dabei durchaus treu – etwa indem er sich konsequent vom poppigen Mastertrack bis hin zur psychedelischen Daddelstrecke durch die ganze Bandbreite dessen arbeitet, was ihn musikalisch interessiert – es gibt dennoch ein großes ABER%3B denn Kilbey reichert einige seiner Tracks mit barocken, kammermusikalischen Streicher-Arrangements an, die zum einen den Titel des Werkes nochmals bestätigen und zum anderen eben auf Church-Alben normalerweise nicht zu finden sind – was dieses Album dann zu einer originellen Randnotiz in Kilbeys Oeuvre werden lässt. Schön, dass sich auch Altmeister wie Kilbey noch um musikalische Diversifikationen bemühen!
„Sydney Rococo“ von Steve Kilbey erscheint auf Golden Robot/Soulfood.