Das Oxymoron Machineheart wählte die Band aus Los Angeles als Projektnamen, um die Zerrissenheit zwischen dem industriellen Erwartungsdruck, der von außen an sie herangetragen wurde und den eigenen emotionalen Bedürfnissen zu symbolisieren. Demzufolge erforschen Frontfrau Stevie Scott und ihre Mannen alle möglichen Seinszustände persönlicher, spiritueller, emotionaler, sozialer und politischer Natur – stellen viele Fragen, geben nicht unbedingt Antworten, geben Befürchtungen Ausdruck und suchen Trost in der Hoffnung (bzw. umgekehrt). Kein Wunder, dass sich das Quartett musikalisch für so etwas wie Art-Power-Pop entschieden hat, um ihre Anliegen in ein angemessenes musikalisches Korsett einzupassen. Eine Portion Kook-Pop und eine melancholische Grundstimmung, zu der Stevie Scott mit klagender Sirenenstimme die elegischen Balladen der Band vorträgt, runden das Klangbild ab. Doch obwohl dieses von Jim Abbiss co-produzierte Klangbild durchaus auch mit Keyboards, Harfen, psychedelischen Effekten, Loops und Elektronika angereichert und zuweilen geradezu hymnisch aufgebauscht wird, kommt es nicht ohne Biss daher, denn grundsätzlich tragen viele der Tracks – zumindest strukturell – das Potential von Rocksongs in sich (wobei es wünschenswert gewesen wäre, das dann auch produktiontechnisch zu berücksichtigen).
„People Change“ von Machineheart erscheint auf Nettwerk.