The Strange – da war doch mal was? Richtig: 2004 tat sich Chris Eckman mit seinen Kumpels von der kroatischen Surf-Trash-Truppe The Bambi Molesters zusammen und fabrizierte eine eine eher halbherzige, widersprüchliche Synthese aus nordamerikanischem Schwermut und slawischer Lebensfreude. Merkwürdigerweise ist das neue Album – immerhin zehn Jahre später – nun von einem ganz anderen Kaliber. Nicht zuletzt deswegen, weil sich nun alle zusammen auf eine emotionale Gemengelage einigen können – und die liegt ziemlich genau zwischen den o.a. Extremen. Es blieb also Raum genug, sich – jenseits der Formatfragen – auf das Wesentliche zu konzentrieren – und das sind erstklassige Songs, elaborierte, teilweise gar barocke Arrangements mit Streichern und Bläsern, eine betont spielfreudige, lebhafte Darbietung und stilistische Abschweifungen in bislang noch nicht besuchte Genres wie: Old School Soul-Pop, Tex Mex, Blues, Gospel und Country-Stimmungen. Eine Prise Schwermut und eine Prise Surf-Twang gibt es dann auch noch – aber eher als versöhnliche Ornamente denn als Selbstzweck. Heraus kam dabei ein brillantes Album aus einer Ecke, in der man schon lange nicht mehr gesucht hatte.
„Echo Chamber“ von The Strange erscheint auf Glitterhouse/Indigo.