Auf seinem neuen Album erklärt sich der US-Troubadour Todd Snider sozusagen selbst. Damit ist gemeint, dass der Mann aus Nashville hier nun wirklich alle Register des klassischen Folksongs zieht und dieses Format dazu nutzt, alle Facetten, die das Genre bietet, in Reinkultur zu demonstrieren. Dabei gelingt es dem Mann, seine eigenen Erfahrungen als Musiker, seine musikalischen Vorlieben, seine Idole, seine sozialen und politischen Kommentare nicht nur zu referenzieren, sondern in schlüssiger Storytelling-Manier in amüsanten Geschichten an den Zuhörer heranzutragen – und zwar mit beeindruckender Souveränität und der heiteren Gelassenheit des altersweisen Veteranen, den nun wirklich nichts mehr schocken kann. Dass er dabei zudem musikalisch überraschend abwechslungsreich agiert, sich als facettenreicher Interpret (ja fast als Schauspieler) präsentiert und trotz eines zuweilen zynischen, zuweilen aber auch selbstironischen Humors niemals ins parodistische abdriftet, zeichnet dieses Album zudem aus.
„Cash Cabin Sessions Vol. 3“ von Todd Snider erscheint auf Aimless/Alive.