Gerade erst debütierte Alli Neumann als Schauspielerin in dem ersten Spielfilm „Wach“ des gewesenen Echt-Frontmannes Kim Frank – und da kommt mit „Monster“ auch schon die zweite EP der jungen Dame aus Hamburg daher. Es gibt eine Art despektierlich angerauten Deutschpop, der eher mir Rock-Elementen als mit angesagten Liedermacher-Sounds oder HipHop-Beats daherkommt – obwohl sich Alli durchaus einer aktualisierten Form der Streetslang-Poesie bedient. Vermutlich ist dieses organische Klangbild das Verdienst des Produzenten Frank Plasa, der auch schon mal Falco unter hatte. Dabei geht die Sache sogar noch einen Schritt weiter, denn neben klassischen Rockgitarren-Settings haben Alli und Plasa auch noch Blues-Vibes im Angebot. Der letzte Track der EP „Maybe Baby“ ist schließlich dann auch eine reinrassige Blues-Nummer – die im Kontext mit Allis deutschen Texten, der dennoch poppigen Note und ohne parodistische Absicht absolut einzigartig ist. Das könnte dann auch das Rezept für die Zukunft sein. Jetzt wird es langsam Zeit für eine richtige LP.
„Monster“ von Alli Neumann erscheint auf Jive.