Und weiter geht es! Anders kann man das erste neue Album der Mekons seit acht Jahren eigentlich gar nicht in Worte fassen, denn die Anarcho-Power-Popper aus Leeds (bzw. in dem Fall aus Joshua Tree in Kalifornien, wo das neue Werk eingespielt wurde, weil Mastermind Jon Langford schon seit Jahrzehnten in den USA residiert) haben hier nun nun wirklich alle Markenzeichen ihres Polit-Punk-Panoptikums aufgefahren: Piraten-Themen, Portraits größenwahnsinniger Möchtgern-Diktatoren, rudimentäre Reggae-Ästhetik, Psychedelische Soundwände, hörspielartige Inszenierungen, Power Chords und Kinderchöre und Protestsongs im Spielzeugmodus. Nein, die Jungs haben nichts dazu gelernt – aber erst recht nichts verlernt. Und das ist gleichermaßen gut so (was den Unterhaltungsfaktor angeht) wie befremdlich (wenn die Anarchie zur Konstante in unserer wirren Zeit wird).
„Deserted“ von Mekons erscheint auf Glitterbeat/Indigo.