Vor genau zehn Jahren veröffentlichten NOFX die EP „Cokie The Clown“, auf dem Cover damals: Fat Mike als trauriger Clown. Der Sound aber: Punkrock, klassisch, klasse, siehe hier. Jetzt gibt es Cokie allerdings ohne NOFX, jetzt ist nur noch Mike der Clown, der mit „You’re Welcome“ so etwas wie ein erstes Solo-Album veröffentlicht. Unterstützt wurde er dabei von Drummer Travis Barker (Blink 182) und Dizzy Reed (Guns N‘ Roses) an Klavier und Keyboard, gemeinsam gibt es das musikalische Gegenteil zu seiner Band.
Das Album nämlich enthält tieftraurige, düstere, schwarzen Songs, ruhige, bedrückende, dramatische Songs. Songs über den Moment, in dem er seine Frau nach einer Überdosis tot in der Badewanne findet zum Beispiel, über den Selbstmord eines Kumpels, Songs die „That Time I Killed My Mom“ heißen. Gespielt mit Geigen und Tasten, ohne Tempo, manchmal ohne Musik und ohne falsche Hemmungen. Denn „I peeled my fuckin‘ skin off for this record“, sagt er, was er singt, sei wahr. Alles. Das zieht einen runter, das macht einen betroffen, die Lieder passen so gar nicht zum Wetter, zum Frühling – und im ersten Moment auch nicht zu dem Fat Mike, wie man ihn kennt, mag, nicht mag. Zu dem NOFX-Clown Fat Mike. Gleichzeitig macht es Sinn, erklärt es einiges, am Ende ist das hier doch eher Michael statt Mike. Bis kurz vor Schluss zumindest, bis zu „Punk Rock Saved My Life“, hier gibt es… Punkrock und die zumindest teilweise positiven Worte „You see punk rock was never just music to me… it was my life… my parents were just relatives… my family was always NOFX.“
„You’re Welcome“ von Cokie The Clown erscheint auf Fat Wreck Chords/edel.
