Es ist eines schönsten Alben des Jahres. Das steht schon fest. Und es ist eines der traurigsten. Auch das ist sicher. Denn „In The End“ ist das letzte Cranberries-Album, das Album mit den letzten Songs, an denen Dolores O’Riordan gearbeitet hat, bevor sie im Januar 2018 starb. Doch ihre Band entschied zusammen mit der Familie der Sängerin, das Album fertigzustellen. The Cranberries-Gitarrist Noel Hogan sagt: „Dolores zog ihre ganze Kraft aus der Aussicht, dieses Album zu machen und wieder auf Tour zu gehen, um die Songs live zu spielen. Wir waren uns darüber im Klaren, dass es eines der besten – wenn nicht sogar das beste – The Cranberries-Album werden müsste, das in unseren Kräften stand. Wir hatten die Sorge, dass wir durch ein mittelmäßiges Album unser Vermächtnis beschädigen könnten. Doch als wir uns gemeinsam durch all die Demos hörten, die Dolores und ich aufgenommen hatten, erkannten wir, dass wir ein unglaublich starkes Album vor uns hatten. Die beste und einzig richtige Art, Dolores zu ehren.“
Elf Songs sind es am Ende geworden und gleich im Opener heißt es „It’s all over now“… und doch geht es damit erst los, verabschieden sich die Iren mit einem beeindruckenden, einem spannenden, einem wunderschönen Album. Und vor allem einen musikalisch ganz schön vielfältigen Album. Zwar ist vieles auf „In The End“ dunkler, erwachsener, kluger Pop, ein Song wie „Lost“ dagegen kommt regelrecht dramatisch, anderes ist beides, zum Beispiel „Wake Me When It’s Over“. Dazu gibt es ruhige, betörend schöne Lieder wie „A Place I Know“, einen akustischen „Summer Song“ oder feinen Indiepop wie „Crazy Heart“, es gibt kraftvolle Stücke wie „All Over Now“ und Bedrückendes wie der Titelsong. Es gibt das, was sich Hogan gewünscht und O’Riordan verdient hat: Eines der besten – wenn nicht sogar das beste – The Cranberries-Album. Und ganz sicher das traurigste…
„In The End“ von The Cranberries erscheint auf BMG Rights Management/Warner Music.