Kaum zu glauben – aber „Between The Country“ ist erst das Debütalbum des jungen Songwriters Ian Noe aus Kentucky. Das muss deswegen so betont werden, weil das Album unter der Regie des Grammy prämierten Nashville-Veteranen Dave Cobb mit einer Riege ausgebuffter Genre-Cracks im legendären RCA Studio eingespielt wurde und klingt, als mache Noe das alles schon jahrzehntelang. Dabei ist das Ganze keineswegs als typische Country- oder Country-Pop Scheibe ausgelegt, sondern kommt im klassischen elektrischen Singer-Songwriter-Stil daher. Nicht von ungefähr, denn als Songwriter ist Noe näher dran an Bob Dylan als – sagen wir mal – John Prine (obwohl er gerade den auf seiner aktuellen Tour supporten wird). Dabei lässt Noe einfach seine brillanten Storyteller-Songs ohne große Geste aber mit Sinn fürs Detail wirken. Der letzte, der in diesem Setting zuletzt so überzeugte, war Marlon Rabenreither (alias Goldstar), doch Ian Noe begeistert da mindestens genauso.
„Between The Country“ von Ian Noe erscheint auf Thirty Tigers/Alive.