Eigentlich wollte die ursprünglich in Austin, nun aber in Decatur ansässige Songwriterin Caroline Herring ihr neues Album als klassisches Protestalbum als Reaktion auf die Trump-Wahl konzipieren. Sie stellte dann jedoch fest, dass auch ihr keine relevanten Antworten auf die politische Malaise unserer Zeit einfielen und kam deswegen auf die – vielleicht unerwartete, aber keineswegs abwegige Idee – sich der tröstlichen Kraft christlicher musikalischer Traditionen von Psalmen und Gospels zuzuwenden. Für eine Künstlerin, die auch schon Kinderalben produziert hat, ist das vielleicht ein logischerer Schritt als für Zyniker und Zweifler. Basierend auf Texten aus der Bibel, Gesangsbücher und anderen alten Texten schuf Caroline so ein vergleichsweise neutrales Statement zur Zeit. Dringend beachtet werden muss hierbei, dass es sich dabei NICHT um ein typisches christliches Album handelt, sondern um ein bewusst gewähltes Medium als Kommentar zur Lage der Nation. Musikalisch ist das Ganze denn auch als klassisches Folkalbum und nicht als Hymnensammlung angelegt.
„Verses“ von Caroline Herring erscheint auf Continental.