Nun gut: Die Art von Punk-getriebenem Power Pop, den die Paranoyds hier auflegen, kann eigentlich auch nur aus L.A. kommen – wo die Band demzufolge auch ihre Basis hat. Den Namen hat sich das Damen-Trio + Drummer dann auch nicht umsonst gegeben, denn die Mädels haben erkannt, dass es in unseren „dystopischen Zeiten“ nun wirklich nichts gibt, das nicht dazu geeignet wäre, paranoid zu werden – oder anders ausdegrückt: Alles! Demzufolge hat die Musik des Quartetts dann auch eine gewisse manische Note. Die Lead-Single „Girlfriend Degree“ ist zum Beispiel ein Selbstbestimmungs-Hymne, die zum Schluss kommt, dass ein Freundinnen-Diplom erst dann ausgestellt werden kann, wenn sich die besagte Freundin zunächst und vor allem selbst akzeptiert und liebt. Das wird dann – zusammen mit entsprechenden Power-Chords – dem Hörer mantraartig und mit Sendungsbewusstsein um die Ohren geschlagen. Für eine poppige (oder sagen wir mal kalifornische Note) sorgen dann Keyboards und ein Faible für psychedelische Acid- und Fuzz-Sounds. Obwohl das alles ja nun wirklich nicht neu ist, gelingt den Paranoyds so aber dennoch ein Statement zur Zeit. Und diese ist eben nun mal paranoid.
„Carnage Bargain“ von The Paranoyds erscheint auf Suicide Squeeze/Cargo.