Das zweite Album des Quartetts Starcrawler aus L.A. wurde von Nick Launay produziert. Und der hatte mal die Yeah Yeah Yeahs unter, als sie noch was anderes drückten als Tasten – und die legendären L7. Das erklärt dann vielleicht den abrasiven Rock-Sound, den die Scheibe – inhaltlich getrieben von Teenage Angst und Coming Of Age-Problematiken – auszeichnet. Aber natürlich sind auch Arrow de Wilde und ihre Mannen nicht ganz unschuldig, denn während die Kernzelle des Projektes dereinst in einer Garage enstand, in der man erste Punk-Songs einübte, können Starcrawler heutzutage nach Belieben mit den verschiedenen Versatzstücken der Rockmusik jonglieren: Neben Punk z.B. mit Grunge, klassischem Hardrock, Schrammelpop, Roots-Rock – aber auch Verzierungen wie Glam-Sounds oder Disco-Grooves oder im Falle von „Born Asleep“ einer Art Power-Pop-Ballade. Mit „Devour You“ haben sich Starcrawler von der bloßen, hormongesteuerten Kraftmeierei wegbewegt und zu einem überraschend vielschichtigen Klangbild durchgerungen – und sind damit fast schon zu einer „normalen“ Rockband geworden.
„Devour You“ von Starcrawler erscheint auf Rough Trade Records/Indigo/Beggars Group.