Schon auf ihren ersten Konzerten (beispielsweise als Support von Alice Mertin) überzeugte die junge Londonerin Millie Turner nicht nur als bemerkenswert gewiefte Songwriterin, sondern auch als charmante, souveräne Performerin – und das bis dato lediglich mit einer Boombox, von der die musikalischen Backdrops abgespielt wurden. Nun liegt mit dieser EP (die eigentlich eine Kurz-LP ist) ihre erste konkrete Veröffentlichung jenseits des Hochladen einzelner Tracks vor. Hierbei steuert sie ihren E-Pop (etwa mit der Hinzunahme von Gitarren-Sounds und Club-Elementen) musikalisch in eine deutlich breiter gesteuerte Richtung%3B wobei dann tatsächlich alle der Tracks (außer vielleicht der experimentellen Poetry-Slam Nummer „Only Me“) als veritable, potentielle Pop-Hits durchgehen. Und auch hier bestätigt sie ihr Geschick als Songwriterin, indem sie sich in ihren genau beobachteten Songs – deutlich jenseits des in dieser Branche üblichen Herzschmerz-Gedudels – gleich als Sprachrohr ihrer Generation in Sachen „female empowerment“ empfiehlt. Ohne Frage steht die Gute so am Anfang einer vielversprechenden Karriere.
„Hide & Seek“ von Millie Turner erscheint auf AWAL.