Es wäre ein wenig untertrieben, wenn man die Verknüpfungen zwischen den vielen Rock N Roll-Bands aus Norwegen als „unübersichtlich“ beschreiben würde. Es ist schließlich viel unübersichtlicher… Orango, Spidergawd, natürlich Motorpsyho, aber auch Moving Oos, Soup und eben auch Woodland. Immer wieder tauchen Musiker von hier auch dort auf, der spielt da mit dem und dort mit… in diesem konkreten Fall Woodland: Drummer Espen Berge spielt auch bei Soup, Bassist Hallvard Gaardløs bei Spidergawd, deren Mitbegrründer Per Borten hat das gute Stück zudem produziert.
„Bad Days In Disguise“ ist das dritte Album der Band und sicher ist es ein gutes, ein gelungenes. Doch wirklich nötig? Ein Muss-Album? Nein, das ist es nicht. Dafür fehlen die Extravaganz und die ganz besonderen Momenten. Woodland zocken sich hier „nur“ sehr solide, sehr gekonnt durch psychedelischen Vintage Rock, durch frühen Hardrock, durch bluesige Augenblicke und fuzzige Spielereien, durch kräftige, schräge Songs wie „Something You Wanna Get“, der fast ein wenig an die Hellacopters erinnert, durch viele schnellere und manchmal auch verträumte Songs wie „Kisses“ oder auch durch dreckige Lieder wie „Gimme Some“. Jeder für sich gut, jeder für sich im Moment genau richtig. Im nächsten dann aber schon nicht mehr so sehr.
„Bad Days In Disguise“ von Woodland erscheint auf Crispin Glover/Soulfood.