Schön eigentlich, dass es auch heutzutage noch Musiker(innen) gibt, die etwas machen, was es vorher noch nicht gegeben hat. Das walisische Trio Islet nämlich als experimentell zu bezeichnen, wäre fast noch übertrieben. Sängerin Emma, Multiinstrumentalist Mark Daman und Keyboarder Alex Williams zeigen sich nämlich trotz des Namens dieser dritten LP nach immerhin sieben Jahren Veröffentlichungspause (Eyelet = Öse) nach wie vor überhaupt nicht engstirnig, sondern schaffen es tatsächlich, folgende Genres nach ihren Bedürfnissen zu funktionalen (und teilweise richtig eingängigen) Pop-Songs zu verweben – die sogar inhaltlich etwas zu bieten haben: Shoegaze, Dream-Pop, Cocktail Lounge, Weltmusik, E-Pop, New Wave, Indie-Rock und Disco. Nichts davon drängt sich dominant auf, sondern ist vielmehr eher als Ahnung seiner selbst mit viel psychedelischem Hall ins Ganze eingepasst.
„Eyelet“ von Islet erscheint auf Fire Records/Cargo.