Nominal agiert das aus immerhin vier Damen und einem Drummer bestehende norwegische Quintett Juno als Jazz-Combo. Das ist aber eher ein etwas hilfloses Bemühen, den wilden Stilmix aus HipHop, Rap, Rock, Soul-Pop, avantgardistischer Klangmalerei, R’n’B und jazzigen Harmonien und verstiegenen Melodiefolgen irgendwie einzusortieren. Die Spielarten des Jazz, die zudem einfließen, reichen dabei vom Free- bis zum klassischen Be-Bop – sind aber eher das I-Tüpfelchen auf dem stilistischen Blumenstrauß. Obwohl man sich mit Mona Krogstad eine hauptamtliche Saxophonistin leistet, wird das alles aber dennoch nicht durch instrumentale Virtuosität geerdet, sondern durch die Gesangs- bzw. Rap- oder Sprechgesang-Beiträge der beiden Vokalistinnen Malin Dahl Ødegard und Thea Ellingsen Grant. Richtige Pop-Musik kommt dabei zwar trotz allem nicht heraus – aber es ist auch weit mehr als eine obskures Nischenprodukt geworden.
„Young Star“ von Juno erscheint auf Jazzland/edel.