Bei den grünen Auen, die Peter Oren auf seinem neuen Album besingt, geht es weniger darum, den Eskapismus zu propagieren oder Begehrlichkeiten auf die andere Seite (die ja immer grüner als die eigene ist) zu wecken, sondern eher darum, davor zu warnen, dass auch die sicher geglaubten Zufluchtsorte im Leben eben nicht sicher sind und es so etwas wie den Schutz der Herde nicht gibt. Das hat weniger mit Peter Orens prophetischen Fähigkeiten mit Bezug auf unsere gegenwärtige Situation zu tun als vielmehr damit, dass der Mann als regelgerechter Philosoph sowieso immer alles in Frage stellt.
Musikalisch braucht der Musikus aus dem Staate Indiana nicht viel, um glücklich zu sein. Mit sonorer Stimme führt er den Hörer auf stoische Weise durch eine Sammlung beinahe asketisch arrangierter, leicht spröder Folk-Balladen, aus denen er nur gelegentlich – und dann nur kurz – auch mal in Richtung abrasiver Rock-Elemente ausbricht. Das geht aber auch fast nicht anders, da sich jemand mit einem so klaren Konzept wie Oren wohl kaum durch sentimentale Gefühlsduseleien von seiner klaren Vision abbringen lassen wird.
„The Greener Pasture“ von Peter Oren erscheint auf Western Vinyl/Cargo.
