Bislang machte die New Yorkerin JJ Weihl als Bassistin und Sängerin der Berliner Band Fenster von sich reden und machte dort eher in Sachen gutgelaunten, psychedelischen New Wave Pop. Das war dann zuweilen auch schon ganz schön abgefahren – erscheint aber im Vergleich zu dem, was JJ Weihl mit ihrem Solo-Projekt Discovery Zone nun veranstaltet, fast schon bodenständig. Denn JJ Weihl hat das Debüt-Album „Remote Control“ (zusammen mit dem Fenster-Kollegen Lucas Ufo als Produzent) konsequent als Science Fiction-mäßige Space-Oper angelegt. Konsequent verwenden Weihl und Ufo dabei die Sounds, Techniken und Instrumente der frühen 80er Jahre und formulieren das Ganze konsequent als Retro-E-Pop-Szenario aus – wobei die organischen Bestandteile, die den Sound von Fenster ausmachten, nur noch ornamentalen Charakter haben.
Das Ganze ist aber nicht als Songsammlung angelegt, sondern als Konzeptalbum im Hörspiel-Stil – mit Instrumental-Passagen, Intros, Zwischenspielen, Dialog-Fetzen und durchgängigem Handlungsfaden. Echte Pop-Songs mit klassischer Struktur und „ordentlichen“ Vocals und Lyrics (wie z.B. „Dance II“) gibt es dabei eigentlich weniger – aber auch die experimentelleren Tracks haben dank der ausgefeilten Melodiebögen oft einen gewissen Dreampop-Faktor, so dass alles zusammen dann vor allen Dingen als Album funktioniert (was ja heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist).
„Remote Control“ von Discovery Zone erscheint auf Mansions And Millions/Cargo.