Zu Beginn der Karriere des Londoner Quartetts Another Sky standen weniger der einem Gedicht von Emily Dickinson entnommene Bandname, der damit verbundene programmatische Eskapismus einer Utopie oder gar der originelle Mix aus Art-, New Wave- und Prog-Pop, den sich die Band als musikalische Basis ausgesucht hatte, im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern das androgyne Organ der Frontfrau Catrin Vincent. Nicht nur auf den bislang veröffentlichten EPs, sondern auch bei den gefeierten Live-Auftritten des Ensembles irritierte es zuweilen, dass der durch Chorerfahrungen geprägte, opernhafte Gesang Catrins geschlechtsspezifisch nicht richtig einzuordnen war. Nun ist das aber so, dass Catrin diese spezifische Art zu singen, gar nicht aus einem bestimmten Grund initiiert hatte und dass es ihr viel wichtiger ist, englisch (im Gegensatz zu amerikanisch) zu klingen, als geschlechtsspezifisch. Insofern spielt dieser Aspekt auf der nun vorliegenden Full-Length-LP, an der alle vier Bandmitglieder gleichberechtigt mitarbeiteten, auch nicht mehr die zentrale Rolle – zumal Another Sky auch mehr zu bieten haben, als alleine Catrins Stimme. Tatsächlich gibt es auf „I Slept On The Floor“ insbesondere musikalisch in Sachen intelligenter, moderner, experimenteller, eigenständiger und genresprengender Pop-Musik jenseits üblicher Verfahrensweisen so Einiges zu entdecken.
„I Slept On The Floor“ von Another Sky erscheint auf Caroline.