Mit seinem letzten Album „Absolute Zero“ scheint Bruce Hornsby Blut am Abstrakten geleckt zu haben. Denn auch auf dem neuen Werk „Non-Secure Connection“ löst er sich konsequent von seinem Background als Songwriter und widmet sich mit voller Hingabe einem musikalischen Konzept. Dieses Mal hält er sich indes von Jazz und Klassik fern und widmet sich auch keinem konkreten Thema wie auf dem letzten Album. Stattdessen greift er in seinen neuen Songs alle möglichen Themen aus der Jetztzeit auf, die er in einer Art Prog-Rock-Oper sozialkritisch kommentiert. Davon lässt er sich von so unterschiedlichen Gästen wie James Mercer, Jamila Woods, Leon Russell (via Sample) und Vernon Reid unterstützen und arbeitet verstärkt mit Samples und außergewöhnlichen Arrangements. Freilich ist das Ganze auf der musikalischen Weise dermaßen verkopft und steril ausgefallen, dass man den alten Hornsby in diesem Sammelsurium von nach mathematischen Prinzipien zusammengesetzten, am Rande der Atonalität entlang schrammenden, verstiegenen Harmoniefolgen nun wirklich überhaupt nicht mehr wiederfinden kann. Folglich ist dieses ein Album, das sich zwar anerkennend wertschätzen, aber wohl kaum lieben lässt.
„Non-Secure Connection“ von Bruce Hornsby erscheint auf Zappo/Membran.