Mit dem Duo Moloko war Róisín Murphy – damals zusammen mit ihrem Partner Mark Brydon – ein Mal auf der Suche nach der perfekten Synthese aus organischer Club-Musik und Pop. Seit sie als Solo-Künstlerin unterwegs ist, hat die Irin indes ganz andere Ansprüche. Obwohl es immer noch um das Ausloten der Möglichkeiten mit Dance-Musik jeglicher Couleur geht, hat Róisín heutzutage kein Interesse mehr an der Pop-Musik oder gar konventionellen Songstrukturen. Ihre Scheiben – so auch „Róisín Machine“ – haben einen zunehmend experimentelleren Charakter.
Das neue – in Zusammenarbeit mit Crooked Man (DJ Parrot) entstandene – Werk ist eine Art andauernder Jam-Session mit stark technischem Charakter und besteht überwiegend aus Grooves und pulsierenden Beats, in denen sich zwar Sprachs- und Gesangsfetzen hörspielartig herumtreiben, aber keinen wirklichen Einfluss auf das Geschehen ausüben. Tatsächlich wohnt diesen Tracks eine gewisse, hypnotische Unerbittlichkeit inne, da es hier nie um eine Auflösung oder Höhepunkte geht, sondern das Erzeugen von Spannungen mittels des tranceartigen Flows. Als Clubmusik funktioniert das Ganze recht gut – Songfreunde allerdings werden wohl nicht viel Brauchbares finden.
„Róisín Machine“ von Róisín Murphy erscheint auf Skint/Warner Music.