Grundsätzlich ist das neue Album des kalifornischen Multitalents Aloe Blacc natürlich schon eine Pop-Scheibe geworden – allerdings eine, die sich allen Regeln und Vorgaben widersetzt, die heutzutage erfolgreiche Pop-Produktionen gemeinhin auszeichnen. Denn Blacc nutzte die Chance, die sieben Jahre, die seit der Veröffentlichung seines letzten Werkes „Lift Your Spirit“ vergangen sind, sich grundsätzlich neu auszurichten. „All Love Everything“ ist ein bemerkenswert persönliches Album geworden, auf dem sich Blacc seiner Familie widmet und auf die üblichen Klischees, die den R’n’B-Pop dominieren, verzichtet. Und apropos R’n’B: Auch der spielt nur noch eine untergeordnete Rolle – und HipHop – das Genre mit dem Blacc startete – findet gar nicht mehr statt. Das Album wurde weitestgehend akustisch/organisch eingespielt und musikalisch bedient sich Blacc eher klassischer Soul-, Torch-Song- und vor allen Dingen Gospel-Ansätze, um seine Geschichten an den Zuhörer heranzutragen. Sogar Samba, Folk und Ansatzweise sogar Country-Spuren finden sich in der Gemengelage – was dem Werk dann eine gewisse zeitlose Note verleiht.
„All Love Everything“ von Aloe Blacc erscheint auf BMG Rights Management/Warner Music.