Rebekka Salomea Ziegler kommt ursprünglich aus der Jazz-Ecke, wo sie sich seit 2018 einer Melange widmete, die man früher gerne als Fusion beschrieben hätte. Heutzutage ist die Sache nicht mehr so einfach zu greifen. Denn mal abgesehen davon, dass Salomea – wie sie sich der Einfachheit halber nennt – sich in Sachen Harmonie und Melodie des Öfteren in fast schon atonalen Biegungen, Schlenkern, Brüchen und Ösen versteigt, ist sie heutzutage nicht mehr darauf angewiesen, ihre Musik im klassischen Jazz-Kontext anzusiedeln. Tatsächlich wird da auf eine ziemlich überraschende und unvorhersehbare Art mit E-Pop, Trip-Hop, Art-Pop, Postrock und Prog-Elementen hantiert, die in den dargebotenen Kombinationen sicherlich seltenheitswert haben. Freilich: Inwieweit sich solche musikalische Kopfarbeit wirklich lieben oder doch eher nur ehrfurchtsvoll bewundern lässt, muss nun wirklich jeder selbst für sich entscheiden. Der reine Unterhaltungswert des Albums ist in diesem Sinne jedenfalls eher überschaubar.
„Bathing In Flowers“ von Salomea erscheint auf Enja & Yellowbird/edel.