Die Stärke der kanadischen Elwins war zugleich auch das, was man ihnen vielleicht als Kritik anlasten mochte: In zunehmend dystopischer werdenden Zeiten hatten sich sie Schrammelpop-Meister aus der Provinz Ontario seit jeher den musikalischen Frohsinn auf die Fahnen geschrieben. So sehr sogar, dass das mit der Zeit weniger inspirierend als aufdringlich wirkte. Auf diesem vierten Album haben sich Matt Sweeney und seine Mitstreiter nun für die Diversifikation entschieden. Trübsal blasen tun die Jungs zwar immer noch nicht – aber alleine die stilistische Vielseitigkeit, die die Kanadier nun nicht mehr alleine als Verfechter des bedingungslosen musikalischen Hedonismus erscheinen lässt, sorgt für ein differenzierteres Betrachtungsbild. Nachdenkliche Töne, echte Balladen und Mid-Tempo-Nummern, ambitionierteres Songwriting und sogar Moll-Akkorde sorgen für eine ausgewogene Balance und zeigen, dass die Realität die Jungs nun auch eingeholt hat. Kernstück der Scheibe ist dabei der Track „Weight Of The World“, der aussagt, dass die Traumtänzerei nun endgültig vorbei ist.
„IV“ von The Elwins erscheint auf AntiFragile/Red Eye.