Es ist Rebekka hoch anzurechnen, dass sie so ziemlich alles dafür tat, ihr neuntes Solo-Album nicht in klassischen Weihnachts-Scheiben-Klischees zu ertränken – obwohl es dezidiert als ein solches angelegt ist. Dazu gehört, dass sie das Album weder im klassischen Jazz-Ambiente, noch im typischen Torch-Song-Setting platziert, sondern in einem gefälligen, organisch/akustischen Singer-Songwriter-Pop-Format. Auch genügt es ihr nicht, Traditionals und jahreszeitliche Pop-Songs (wie „Last Christmas“) zu interpretieren – und wenn, dann doch möglichst weit weg vom Sentiment der Originale. Stattdessen schrieb sie dann auch gleich sieben eigene Songs zum Thema „Winter Nights“, die sie ebenso klischeefrei, aber ganz im Geiste der angestrebten Songbook-Ästhetik inszenierte. Und da Rebekka aus Norwegen stammt, und ein wenig Schwermut mit ins Spiel bringt – kommt das Ganze auch ohne zuckrige Süße aus.
„Winter Nights“ von Rebekka Bakken erscheint auf OKeh/Sony Music.